„Ivana Hoffmann – Ein Leben voller Liebe und Hoffnung“ berichtet über das Leben einer Kommunistin, die ihre Theorie in die Praxis umsetzte, indem sie sich der Revolution in Kurdistan anschloss. Mit ihrem Leben verteidigte Ivana Hoffmann die Errungenschaften der Arbeiter:innen, der Frauen und der Jugend und hinterließ ihren Genoss:innen den Mut und die Kraft, ihren Kampf für den Sozialismus fortzuführen. Mit ebenso viel Liebe und Hoffnung wie Ivanas Leben selbst beschreibt das Buch die Entwicklung einer Revolutionärin und gibt uns Leser:innen die Aufgabe, uns selbst zu revolutionieren und Ivanas Fahne weiter zu tragen.
Am 07. März 2015 wurde Genossin Ivana Hoffmann unsterblich. Einen Tag vor dem Internationalen Frauenkampftag gab sie ihr Leben im Kampf gegen die faschistischen Banden des IS, um die Revolution in Rojava zu verteidigen. Als Internationalistin und Kommunistin ging sie aus Deutschland nach Kurdistan, ließ ihr altes Leben hinter sich und wurde Teil der kämpfenden Kommunist:innen in den Internationalen Brigaden in Rojava.
Selbstverständlich war das keine Entscheidung, die Ivana von einem auf den anderen Tag traf. Hinter ihrer Entscheidung, Teil der Revolution in Rojava zu werden, standen Jahre des Lernens und des Kampfes. Von diesen Jahren bis zu ihrer Unsterblichkeit, von Ivanas Weg von Duisburg bis nach Rojava, erzählt das im September 2021 erschienene Buch „Ivana Hoffmann – Ein Leben voller Liebe und Hoffnung“. Dabei handelt es sich nicht um eine bloße Chronologie der Ereignisse oder oberflächliche Idealisierung Ivanas. Stattdessen sammelten die Autor:innen in zahlreichen Gesprächen mit ihrer Mutter, ihrer Schwester, Genoss:innen aus Deutschland, der Türkei und Kurdistan, ihren Kampfgefährt:innen und Ausbilder:innen Eindrücke dieser jungen Revolutionärin, die lebendig auf den Seiten widerhallen.
Am Anfang des Buches kommt aber zu aller erst Ivana selbst zu Wort. Es ist der Brief, den sie mit 18 Jahren schrieb, in dem sie sich von ihrem Leben in Deutschland verabschiedet und ihre Beweggründe für ihren Weg nach Kurdistan darlegt. „Ich kann die schönsten Farben nicht mehr auseinander halten, den Wind der Stadt spüre ich nicht mehr auf meiner Haut, das Singen der Vögel hört sich stärker nach dem Ruf der Freiheit an“, schreibt sie. „Ich habe einen Entschluss gefasst, ich habe Tage und Nächte mit dem Gedanken in meinem Kopf gelebt […]“ Das entstehende Bild einer freiheitsliebenden, entschlossenen und politisch bewussten Frau bestätigt sich durch die folgenden Kapitel.
Eine wichtige Erkenntnis wird auch sofort klar: Ivana, so wie alle anderen Revolutionär:innen auch, wurde nicht revolutionär geboren, sondern wurde durch ständiges Lernen, durch politische Praxis und sowohl Erfolge als auch Misserfolge zu dem Menschen, der die Entscheidung traf, für die Revolution die Waffe in die Hand zu nehmen. Von ihren Anfängen in den Reihen der sozialistischen Jugendorganisation Young Struggle, über ihren Beitritt zur KGÖ, der Jugendorganisation der MLKP, bis zu deren Bataillonen in Rojava: Auch Ivana musste sich weiterentwickeln, an sich selbst arbeiten, Rückschläge einstecken und doch immer wieder weiter vorangehen. In den Erinnerungen ihrer Familie und Genoss:innen an sie werden die vielen verschiedenen Facetten ihrer Persönlichkeit deutlich, von ihrer Willensstärke über ihre Fröhlichkeit und ihren Humor bis hin zu ihrer Trauer und Wut angesichts jeder Ausbeutung und Unterdrückung. Ebenso zeugen die Berichte von ihrer Beerdigung, die Briefe, Lieder und Gedichte über Ivana am Ende des Buches von dem großen Einfluss, den sie sowohl während ihres Lebens als auch jetzt noch auf Menschen hat, ganz unabhängig davon, ob sie sie persönlich kannten.
Das Buch geht dabei aber auch über Ivana als Individuum hinaus und beschäftigt sich an verschiedenen Stellen mit wichtigen politischen Fragen, die mit dem Leben eine:r Revolutionär:in in Verbindung stehen: Was bedeutet proletarischer Internationalismus konkret für Kommunist:innen? Was verbirgt sich hinter dem Wort Unsterblichkeit? Und wie sieht revolutionäres Gedenken aus?
Dieses Buch ist ohne Zweifel ein Teil des revolutionären Gedenkens unserer Bewegung. Es trägt die Erinnerungen an Ivana an eine Reihe von Menschen weiter, wird ihr Feuer neuen Generationen an jungen Revolutionär:innen übergeben. Aber Gedenken heißt auch kämpfen – hier und jetzt. Jede:r Leser:in sollte sich selbst angesprochen fühlen, denn Ivanas Leben und jede Zeile über sie ist eine Aufforderung an uns, uns zu revolutionieren, Brüche in unserem Leben zu vollziehen, für die sozialistische Revolution bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.
In Gedenken an Genossin Ivana Hoffmann: Lasst uns immer einen Schritt weiter gehen, als wir es je von uns selbst gedacht hätten!